Bürokratie....

...ich will ja keine Allgemeinplätze verteilen, liegt nicht in meiner Natur, aber heute ist es mal so weit... Bürokratie ist doch überall gleich: Alles dauert ewig; jede 'Fachkraft', die man fragt, erzählt einem was anderes; man wird von einer Stelle zur anderen geschickt und von dieser dann zur nächsten und irgendwann schliesst sich der Kreis und Du bist wieder am Anfang angekommen. Naja, zugegeben, so schlimm war es bei mir nicht, aber es nervt schon wenn man vermeintlich einfachen Dingen ewig hinterherrennen muss... aber von vorne:
Nachdem ich mich in der ersten Woche hier in Neuseeland an der Uni eingeschrieben und mein Studentenvisum beantragt hatte (was erstaunlich einfach und reibungslos von Statten ging, zumindest was das Visum anbelangt, die Uni-(Einschreibe-)Bürokratie ist eine eigene Geschichte), wurde mir an der Uni ein kleiner Hiwijob angeboten, bei dem ich Freitag morgens Erstsemesterstudenten im Praktikum betreuen solle. Ich habe zugesagt, den Vertrag unterschrieben, allerdings auch darauf hingewiesen, dass in meinem Pass steht dass ich nicht arbeiten dürfe. Auf Nachfrage beim 'International Student Support' der Uni wurde mir erklärt, dass ich beim Immigration Service einen Antrag auf 'Variation of Condition' stellen könne, da ich als Postgraduate-Student einen rechtlichen Anspruch darauf habe, 15 h/Woche zu arbeiten. Also nix wie den Antrag aus dem Internet heruntergeladen, ausgefüllt und mitsamt dem Reisepass, den ich seit zwei Tagen wieder hatte, wieder zurück zum Immigration Service geschickt. Natürlich kostet der ganze Spass auch 60 NZ$. Nach so etwa vier Wochen (ja, ich hatte auf den Umschlag geschrieben dass es eilig sei) hat dann eine Dame auf meinem Handy angerufen und mich gefragt ob ich mir sicher sei dass ich auch wirklich auf einem C.O.P (Certificate of Proficiency) eingeschrieben sei... Auf meine Nachfrage erläuterte sie mir, dass ich damit nicht für eine Variation of Conditions in Frage kommeund auf meine Frage warum das so sei bekam ich die Antwort dass das eben so sei... Noch Fragen?!
Gut, ich also zum Dekan gerannt und gefragt ob das mit meiner Einschreibung auch alles seine Richtigkeit hat, er es betätigt, war aber auch mit seinem Latein am Ende. Ich also mit André (anderer Deutscher, auch aus Erlangen), der genau das gleiche Problem hatte, wieder zum ISS gerannt und die gefragt...Jonie klärte uns dann auf, dass es eine Ausnahmeregelung für C.O.P-Postgraduate-Studenten gibt und dass es absoluter Schwachsinn ist was sie Dame mir erzählt hat. Mittlerweile waren unsere abgelehnten Anträge und mit Pass und Bestätigung über Abbuchung der 60 $ wieder da. Also sind wir diesmal persönlich zum Amt gegangen, haben Beschwerde eingereicht (waren um 8 Uhr morgens dort und um 11 Uhr fertig, was ja echt noch erträglich ist) und der Sachbearbeiterin ganz entspannt klargemacht was Sache ist. Irgendwann - nach fünf Nachfragen bei ihrer Kollegin und zwei Telefonaten - hat sie uns dann auch geglaubt, wir haben einen Stempel mehr im Pass und dürfen endlich offiziell unserem Hiwijob nachgehen, den wir nun schon seit fast 10 Wochen ausüben...
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