Kurze Woche...
...aufgrund des Feiertags am Montag. Und ruhig. Aber irgendwie passiert beim genauen Hinschauen doch immer recht viel in einer Woche . . . wenn auch nichts Spannendes . . . ich habe mein Auto, das ich auf das falsche Kennzeichen angemeldet habe (nicht nur mein Fehler), umgemeldet so dass jetzt alles im Lot ist, habe die Auskunft bekommen, dass ich mit dem Studentenvisum doch nicht arbeiten darf (Antrag auf 'Variation of Conditions', 60 $ fee, 4.5 Wochen Bearbeitungszeit, natürlich keine Begründung),habe an der Genesung meiner Schulter gearbeitet, musste Donnertag abend in aller Hektik noch 'report sheets' von den Erstsemesterpraktikanten korrigieren (war ja immer einen Tag hinten dran...), meinen Uni-Arbeitsgruppen-Vortrag für Dienstag vorbereiten, Patrick ist aus dem Urlaub zurückgekommen (und nicht mehr Single :-)), und heute sind wir mal wieder hoch nach Castle Hill. Das ist wirklich so ein unglaublich schöner Fleck Erde ,
vor allem an einem so wundervollen Herbsttag wie heute. Eigentlich wollten wir zum bouldern hoch, aber die Hauptbeschäftigung war dann letztendlich, auf der Bouldermatte zu liegen, in die Sonne zu blinzeln, unsere Sandwiches zu verzehren, zu labern und einfach eine coole Zeit zu haben.Apropos Castle Hill, ich kann euch nun stolz mein kleines Ostervideo präsentieren, nachdem ich diese tolle Webseite gefunden habe, auf die jeder seine Klettervideos hochladen kann.Nächste Woche wird dann eher eine Party-Woche, Donnerstag haben Patrick und ich unser 'Flatwarming', und Samstag bietet der Tramping Club der Uni den anscheinend legendären 'Pub-Crawl'an. Davon aber erst mehr, wenn ich diese Ereignisse revue passieren lassen kann...An dieser Stelle auch nochmal alles Gute zum Geburtstag nach Berlin zu meinem Brüderchen Achim, hoffe Du hast gut gefeiert!?
Es wird Herbst
Heute ist Anzac Day, so eine Art Kriegsgedenktag für die im Ersten Weltkrieg gefallenen Kiwis und Aussies. Allerdings passiert da nichts wirklich Spannendes...Das Wochenende hat auch nicht viel hergegeben ausser Unmengen von Niederschlag inclusive einem schönen heftigen Gewitter mit Hagel.
Das Wetter hier ist schon sehr abgefahren. Als am Samstag das Wetter gewechselt hat, ist das alles innerhalb von etwa zwei Stunden passiert. Um vier Uhr nachmittags war ich noch mit kurzer Hose und T-Shirt im Kaffee gesessen bei Sonnenschein und etwa 20° C, und um sechs Uhr abends ist dann das Gewitter reingezogen und es war plötzlich so kalt dass ich mit Daunenjacke und Tasse Tee in meinem Zimmer sass. Die Bausubstanz der Häuser ist oft ganz schon mies, vor allem was Wärmedämmung betrifft. Dünne Wände und einglasige Fenster, was will man da schon erwarten?! Aber nach dreieinhalb Jahren in der Viezigmannstrasse kann einen da nicht mehr so viel schocken und man fühlt sich auch noch bei 5° im Zimmer einigermasssen behaglich.Meine Laborwoche war so schlecht dass es schon wieder fast erwähnenswert ist. Da war die eine Verbindung die ich hergestellt hatte... Noch nicht ganz sauber aber im Spektrum vielversprechend ausschauend will ich das Zeug nochmal reinigen, trage es auf die Chromatographiesäule auf, Lösungsmittel drauf, es trennt sich, es trennt sich und plötzlich, SCHWUPPS, Farbe weg, alles weg... Fünf Minuten später, ich will das Glasgerät zum säubern aus dem Abzug nehmen, macht es klack und ich habe plötzlich zwei halbe Geräte in der Hand, wobei natürlich mit keinem von beiden mehr was anzufangen ist... Und ungefähr so ist es die ganze Woche gegangen und ich bin letztendlich Freitag mittag aus dem Labor geflüchtet und habe mir den ganzen Frust auf einer kleinen Fahradtour durch die Porthills rausgeblasen. Nachdem man direkt aus der Stadt die Dyer's Pass Road hochgefahren ist bis zum 'Sign of the Kiwi', kommt man auf die Summit Road, die sowohl Ausblicke auf die Stadt
bietet als auch hinunter in die nächste Bucht, die sogenannte 'Diamond Bay'
mit dem Stadtteil Lyttleton und dem gut (hinter dem linken Hügel) versteckten aber trotzdem potthässlichen Lyttleton Harbour.Mit meiner Schulter geht es aufwärts, war am Donnerstag und heute ein ganz klein wenig in der Halle klettern. Ist allerdings auch nicht soo der Bringer, weil ich noch nicht Vollgas geben kann/darf und mich die ganze Zeit zusammenreissen muss und im Zuge dessen fühle ich mich schwach und im Zuge dessen hab ich dann keinen Bock mehr und irgendwann im Zuge des Ganzen ist dann das ganze Klettern doch eh scheisse und die anderen Kletterer auch und sowieso und überhaupt...Wenn dann allerdings der Zeitpunkt kommt an dem wieder alles in Ordnung ist, naja, dann wird die Welt wieder ganz anders aussehen... Aber bis dahin muss ich wohl noch ein bisschen leiden. Und ihr alle habt hoffentlich ein bisschen Mitleid mit mir...Und weil heute Feiertag ist und weil es so schön ist da oben in Castle Hill und weil ich gerade so auf diese Panoramabilder steh, gibts jetzt noch ein schönes 360°-Pic zum Abschluss:
Wochenende...
Wie schon erwähnt bin ich Samstag morgen in den Mount Cook National Park gefahren, wo auch dieses schöne Foto entsanden ist. Von Christchurch sind das so etwa 350 Highway - Kilometer, nur dass man sich einen Highway hier wie eine ganz normale Landstrasse bei uns in Deutschland vorstellen muss. Andererseits würden unsere Autobahnen in das hiesige Landschaftsbild nun wirklich nicht reinpassen... Und so was wie riesiges Verkehrsaufkommen oder Staus kennen die hier auch nicht ausserhalb der grossen Ballungsräume (hier wäre eigentlich nur Auckland zu nennen, selbst in Christchurch, der zweitgrössten Stadt sind Staus selten). Stellt euch einfach Deutschland mit 6 Millionen Einwohnern vor, dann wisst ihr warum...Entsprechend der Strassenbeschaffenheit tuckert man dann auch eine Weile durch die Pampa (das Tempolimit hier ist 100 km/h und die Strafen sind echt saftig!) bis man am Ziel ist.Muss aber gar nicht so langweilig sein wie sichs anhört, denn wenn man gute Musik im Auto hat, sich frei von Raserzwängen macht und einfach die Landschft ringsrum geniesst, lässt sich auch eine längere Strecke stressfrei zurücklegen.
Im Park angekommen bin ich dann noch eine Runde wandern gegangen. Die Nacht auf dem Campingplatz war nichts Besonderes, erwähnenswert ist der Sternenhimmel und das Grollen der herabstürzenden Séracs in den umgebenden Tälern.Am nächsten morgen habe ich mich dann auf eine etwas längere Wanderung gemacht und bin zur 'Mueller Hut'
hochgestiefelt, sollen so dreieinhalb Stunden bergauf sein, allerdings war ich nach genau dieser Zeit inclusive halbstündiger Pause auf der Hütte schon wieder unten... Aber zugegeben, ich habe heute auch ein klein wenig Muskelkater...War auf alle Fälle ein schöner Trip mit gigantischem Herbstwetter in allerschönster Landschaft. Da bekomm ich nach jahrelanger Abstinenz wieder richtig Lust was Alpines zu machen... so richtig mit Schnee und Gletscher und ewigem Gehatsche und so. Mal Schauen was passiert...
Immer Ruhig Bleiben
Hm. Was gibt es zu berichten? Die letzte Woche war eher ruhig, ich habe versucht meiner lädierten Schulter eine Verschnaufpause zu gönnen, aber mit Schultern ist das immer so eine Sache... die braucht mal halt doch zu allem möglichen. Ergo, ist es dann doch immer mal wieder beim Pulli-Anziehen, Wecker ausmachen, schnell etwas aufheben wollen, reingefahren mit dem für Zerrungen so charakteristischen, scharfen Schmerz. Zumal hat mein Physiotherapeut Roger gemeint, dass meine Schulter auf Grund ihrer langen Krankheitsgeschichte vermutlich zum Eigenschutz überreagiert und somit die Symptome schlimmer sind.Seit gestern habe ich allerdings das Gefühl dass es wieder ein wenig aufwärts geht und somit fahr ich morgen gleich mal hoch nach Castle Hill zum Bouldern, um zu testen ob das auch wirklcih der Fall ist... nein, nein, Spässchen gemacht, inzwischen - im reifen Alter von immerhin 25 Jahren - bin ich doch schon soweit dass ich mich zusammen reissen kann und warte bis mir der Arzt und mein Körper das OK gibt. Zumal ich eben gerade mit der vorbelasteten Schulter kein Risiko eingehen will!Also habe ich versucht, mich ausserhalb meiner Uni-Aktivitäten (entschuldigt, dass ich dazu nicht ausführlicher Stellung nehme, wer sich dafür interessiert kann mir ja emailen) mit anderen Dingen auf Trab zu halten. Ich habe mein Auto angemeldet, eine 'third party'-Versicherung abgeschlossen, die mit ihren 11.70 $/Monat einen Muckenschiss kostet, habe leckere Sachen gekocht, die meiste Zeit habe ich allerdings damit verbracht, die Videoaufnahmen von der Castle Hill Boulderwoche mit meinen neuen Schneideprogramm (Danke Gregor!)zu bearbeiten.
Hört sich einfach an, da das Programm aber eines der Besten ist, ist es auch am Anfang entsprechend schwer zu bedienen.Nach sechs langen Abenden/Nächten mühsamer Arbeit kann ich mich nun stolz Eigentümer eines dreieinhalb-Minuten-Clips nennen...Ich will euch das Video ja nicht vorenthalten, aber es gibt da noch ein paar kleine Problemchen. Zum Beispiel, dass das Video trotz Komprimierens immer noch fast 70 MB gross ist, dass ich diese Daten menge nicht auf diesem Blog speichern kann und dass Patrick - der sich dazu bereit erklärt hat, es auf seine Webseite zu stellen und zu meiner zu verlinken - gestern in den Urlaub gefahren ist.Somit habe ich noch ein wenig Zeit, an der Komprimierung zu arbeiten, und wenn Patrick dann mit gebrochenem Herzen (ist mit seiner Ex-Freundin oder sowas ähnlichem unterwegs) aus dem Urlaub zurückkommt, steht euch dieses kleine Kunstwerk , das ich vielleicht auch nur so toll finde weil ich so viel Zeit investiert habe, zum Download zur Verfügung.Morgen fahre ich mit meiner Karre das erste mal eine längere Strecke, es geht in den Mount Cook National Park, ei
n bisschen die Landschaft geniessen und nach Bouldern Ausschau halten (keine Angst, die Kletterschuhe bleiben zuhause, damit ich gar nicht erst in Versuchung komme).Ansonsten geniesse ich es im Augenblick, abends und auch jetzt am Wochenende einfach mal Zeit für mich alleine zu haben, zu lesen, nachzudenken, zu schreiben und Musik zu hören, usw. Dafür war im halben Jahr vor meiner Abreise nicht wirklich Platz und ich habe das Gefühl, dass mir das Alleinesein im Augenblick mehr bringt als auf Teufel-komm-raus neue Leute kennenzulernen. Das wird jetzt in nächster Zeit eh alles kommen...
Alles Suuper...
Alles suuper... naja wie mans nimmt, ich habe mir am Montag in der Kletterhalle The Roxx wohl irgendwas an der Schulter gezerrt...Anfangs war es noch nicht so schlimm, als ich dann allerdings Mittwoch abend eine dumme Bewegung gemacht habe, hats dann so richtig reingezogen.Als ich dann am Freitag endlich zum Physiotherapeuten bin, hat der gemeint es sei eine gescheite Zerrung und so ist mal wieder eine Sportpause angesagt - aber da hatte ich wenigstens Zeit, am Wochenende mein Zimmer zu ordnen, nun ist alles vorerst mal an seinem Platz, aber die meisten von euch kennen ja meinen Ordungssinn... ;-)Mit dem Arzt ist das eigentlich eine ganz coole Sache hier, wenn man sich auf neuseeländischem Boden (nicht auf Schiffen und deren Einstiegsstegen) bewegt - egal ob Tourist, Kiwi, oder sonstwer (ausser vielleicht Leute ohne Aufenthaltgenehmigung) - und man kommt durch einen Unfall zu Schaden (sei es beim Shoppen, im Suff oder beim Sport), so kann man einen Antrag auf staatliche Kostenübernahme stellen. Die Institution heisst ACC und ist wohl einmalig auf der Welt.Auch sonst habe ich den Eindruck dass hier mehr Wert auf Prophylaxe, Physiotherapie und alternative Medizin gelegt wird.Also wie gesagt ein bischen cool machen mit sportlichen Aktivitäten und so bin ich gerade am Schneiden eines kleinen Castle Hill - Klettervideos von der Woche vor Ostern mit den Australiern und ich hoffe dass ich das hier auf der Seite in kleinem Format reinstellen kann.Vorgeschmack - Foto gefällig? Bitte sehr:
Da könnte ich jetzt Unmengen zu schreiben, es ist einfach landschaftlich wahnsinnig schön und die Kletterei ist auch einmalig - harte Mantles und sehr abgefahrene Bewegungen, nicht diese Grobmotoriker-Rohhraft wie im Frankenjura! Aber dazu ein anderes Mal mehr...In meinem Zimmer
fühle ich mich richtig Wohl und so langsam stellt sich auch das Gefühl ein, dass ich hier längere Zeit verbringen werde. Bisher hat sich Alles noch wie ein etwas seltsamer Urlaub angefühlt.Letzte Woche habe ich mir noch ein Auto
zugelegt, eine alte Karre, aber sie macht einen ganz guten Eindruck und wenn sie nicht den Geist aufgibt und wir Freunde werden, könnten wir eine gute Zeit miteinander verbringen. Wollen wirs mal hoffen...
Herzlich Willkommen!
Hallo ihr alle! Freunde, Bekannte, Verwandte, wer auch immer...Ich habe mich dazu entschieden, anstelle einer Verteiler-email, die ja nur die Leute erreicht die in meiner Liste stehen, hier auf dieser Seite so eine Art Neuseelandtagebuch zu führen. Dann kann jeder reinschauen wann und wie er Lust hat. Ich selbst habe diese Verteiler-emails eh nie gemocht, da sie so anonym wirken, wobei man jetzt nicht wirklich sagen kann, dass diese Version daran etwas verbessert, aber ich glaube mir gefällt das so besser... ausserdem kann ich so meine Computerkentmisse ein wenig erweitern.Die letzten Wochen kann ich jetzt nicht auf einmal Revue passieren lassen, ich denke eher dass ich hier und da in den nächsten Tagen einfach was zu gewissen Gelegenheiten schreibe.Im Augenblick sitze ich an der Uni in meinem Gemeinschaftsbüro, das ich mit +/- 3 Leuten teile. Ich habe hier UND daheim in meiner neuen WG Internetanschluss, was einerseits ziemlich cool ist, andererseits aber auch ein echter Zeitfresser sein kann wenn man nicht so richtig Lust hat zu arbeiten...Hier mal zwei Bilder, eines zeigt das Haus in das ich letzten Freitag eingezogen bin.
Und das bin ich am Tag meiner Ankunft in Chritchurch. Da war es noch richtig Sommer, wohingegen jetzt so richtig der Herbst Einzug erhält. *seufz*
Dann seid mal gespannt was ich hier so alles gebacken bekomme, ich werkel hier völlig ohne Peilung in 'EDIT HTML' rum weil das Programm das nicht von selber so macht wie ich will...Ja, was kann ich noch berichten? Nachdem ich am Freitag hier eingezogen bin (inzwischen bin ich wieder daheim), sind wir gleich am nächsten Tag auf einen 'tramp' - Kiwi-English für wandern - gefahren mit einer Gruppe von etwa 10 Leuten. Auf den Weg geht man erst mal ein fettes Tal entlang,
läuft dann in einen Regenwald hinein und endet nach etwa 2 1/2h gemütlichen Wanderns an diesem wundervollen See...
Dort war dann Vesperpause und es ging weiter über ein kleines Pässchen hintunter in das nächste Tal, und weiter flussaufwärts mit ein paar Rivercrossing-Passagen. Es ist schon erstaunlich, wieviel Kraft so ein kleines Flüsschen entwickelt, wenn man aber ein paar Regeln einhält ist die ganze Sache halb so wild. Trotzdem kommen in NZ statistisch gesehen die meisten Outdoor-Todesfälle durch Unfälle beim Rivercrossing zustande...
Nach weiteren 2 1/2 Stunden kamen wir dann an unserem Ziel an, einer kleinen Insel mitten im Flussbett mit 'hotpools' in 20 m Entfernung.
Also die Zelte aufbauen und nichts wie rein in den Pool, Flasche Wein aufmachen und geniessen... Das einzig nervige waren eigentlich die Sandflys. Man denkt das ist gar nicht so schlimm, wenn die einen gebissen haben, aber die nächsten drei Tage sind echt Horror, und wenn man einmal das kratzen anfängt...nix gut.Ja und nachdem wir ungefähr 7 weitere Stunden in den Hotpools gelegen hatten und einige vor Müdigkeit schon früher ins Bett sind, jeder aber ausreichend Alkohol mitgbracht hatte um einen leichten Duller zu haben, war es dann an mir und Dave, einem Höhlenforscher, die Reste zu vernichten. Alles einwandfrei, wir sassen noch etwa 1 Stunde, uns über alles mögliche unterhaltend und lachend, im Pool, aber als wir dann dem warmen Wasser entsteigen wollten um uns auch aufs Ohr zu hauen, hat es uns beide erst mal der Länge nach hingeschlagen und Dave krabbelte mit den Worten 'oops, a little bit drunk' los in Richtung Zelt. Und ich hinterher...So, das wars fürs erste, ich werde ab und an mal am Layout und arbeiten und euch natürlich auf dem Laufenden halten.Viel Spass beim Lesen, Till